Cookie Consent by Privacy Policies website

Gemeinde für alle

Projekte zur Förderung Südtiroler Modellgemeinden für Barrierefreiheit

In Anlehnung an das internationale Konzept von Barrierefreiheit, arbeitet die Soziale Genossenschaft independent L. jetzt mit ersten Südtiroler Gemeinden zusammen, die auf Landesebene eine wichtige Vorreiterrolle beim Abbau von architektonischen Hindernissen einnehmen.
Barrierefreiheit ist ein starkes Qualitätsmerkmal. Als ganzheitliches Konzept trägt es dazu bei, dass jeder von uns selbständig und komfortabel leben kann. Für mehr als 10% der Bevölkerung ist Barrierefreiheit nämlich unentbehrlich, für weitere 40% der Bevölkerung notwendig, aber für 100% der Bevölkerung komfortabel! Als eine wichtige Grundvoraussetzung des täglichen Lebens schätzen besonders Familien mit kleinen Kindern, Senioren oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen barrierefreie Angebote.

Um die Lebensqualität in unseren Dörfern und Städten nachhaltig zu verbessern und auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen ein möglichst selbständiges Leben zu ermöglichen, führt die Soziale Genossenschaft independent L. im Auftrag von Südtiroler Gemeinden professionelle Analysen der Zugänglichkeit durch. Diese Überprüfungen haben die zielgruppenorientierte Erhebung der kommunalen Infrastrukturen zum Ziel und sind die Grundlage für eine Verbesserung der baulichen Umwelt im Sinne einer Gemeinde für alle.



Nach erfolgreichen Pilotprojekten in den Gemeinden Meran, Sand in Taufers und Schlanders, hat die independent L. mit Unterstützung durch die Autonome Provinz Bozen (Amt für Innovation und Genossenschaftswesen) die vorliegende südtirolweite Datenbank zur Erfassung von architektonischen Hindernissen entwickelt und denkt diesbezüglich auch an eine Kooperation mit dem Südtiroler Gemeindeverband.

Download: Projektpräsentation (.pdf)

Projektziel

Erklärtes Ziel der Projekte ist eine systematische Bestandsaufnahme aller architektonischen Hindernisse für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, aber auch sensorischen Beeinträchtigungen, auf deren Grundlage sehr spezifische Verbesserungsvorschläge erarbeitet werden, welche die Gemeinden in die Lage versetzen, schrittweise Anpassungen und Erneuerungen zum Abbau architektonischer Hindernisse durchzuführen.

Hierfür wird jedes Hindernis kartografisch punktgenau erfasst und fotografisch dokumentiert. Für eine Gesamtperspektive werden neben dieser Analyse öffentlicher Flächen auch lokale Dienstleistungen analysiert, wie beispielsweise der öffentliche Nahverkehr. Anhand der erarbeiteten Verbesserungsvorschläge können das Angebot und die diesbezügliche Gestaltung der Infrastrukturen verbessert werden.

Die Überprüfung der Zugänglichkeit erfolgt unter Berücksichtigung der technischen Vorgaben der Neuen Landesverordnung über die Beseitigung und Überwindung von architektonischen Hindernissen (Art. 11 des LG 7/02, Dekret des Landehauptmanns Nr. 54 vom 09. November 2009) und des entsprechenden Staatsgesetzes (Ministerialdekret vom 14. Juni 1989, Nr. 236) und ermöglicht es den Gemeinden, die entsprechenden Durchführungsbestimmungen fristgerecht umzusetzen.

Alle Projektergebnisse werden in der vorliegenden Datenbank erfasst. Die innovative Webanwendung bietet den zuständigen Bauämtern die Möglichkeit, die Daten sehr unkompliziert zu verwalten, übersichtlich darzustellen und mit einem Mausklick zu aktualisieren.

Screenshots - Gemeinden für alle

In Bezug auf den Projektträger wird folgendes vorausgeschickt:

  • Es handelt sich um eine Genossenschaft für die Arbeitseingliederung von Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung (Sozialgenossenschaft Typ B);
  • Die Genossenschaft verfügt über einen zentralen Beratungsdienst zur Überwindung von architektonischen Barrieren, welcher mit Beschluss der Landesregierung vom 25. August 2003, Nr. 2820 in der “Bestimmung der überörtlichen Sozialdienste und Einrichtungen” offiziell anerkannt ist (veröffentlicht im Amtsblatt Nr. 36/I-II vom 9.9. 2003);
  • Die Zugänglichkeitsanalysen werden von einem erfahrenen technischen Fachteam durchgeführt (bestehend aus einem Architekten, geschulten Mitarbeitern und selbst Betroffenen). Fachspezifische Projektteile werden darüber hinaus vom Kompetenzzentrum für Sehbehinderungen St. Raphael in Bozen und dem nationalen Kompetenz- und Forschungszentrum für Barrierefreiheit CERPA supervisioniert;
  • Die Genossenschaft ist – zusammen mit dem KVW und dem Dachverband der Sozialverbände – bevollmächtigtes Gründungsmitglied der landesweiten Beratungs- und Dokumentationsstelle für den Abbau architektonischer Barrieren und sicheres Wohnen SiMo (Sicherheit und Mobilität);
  • Die Genossenschaft setzt sich seit Jahren für die Entwicklung des Barrierefreien Tourismus ein und führt das Südtiroler Bürgerportal für Zugänglichkeit & Mobilität und Offizielles Internetportal für Barrierefreien Tourismus in Südtirol - www.suedtirolfueralle.it;
  • Die Genossenschaft verfügt über die Qualitätszertifizierung ISO 9001:2000;
  • Die Genossenschaft ist beim Land Südtirol bereits als soziale Einrichtung akkreditiert;

Die Entwicklung der Online-Datenbank www.gemeindenfueralle.it zur Erfassung von architektonischen Hindernissen in Südtirol sowie die Erhebung von nützlichen Adressen für Menschen mit Behinderungen in 9 Südtiroler Gemeinden wurde von der Abteilung 34 – Innovation, Forschung, Entwicklung und Genossenschaften finanziert.

Logo Abteilung 34